Schräge Charaktere aus den unterschiedlichsten Milieus, verbunden durch das Markenzeichen des Anders-Seins, und ungewöhnliche Fälle, auch im zweiten Krimi von drei zufällig zu Kriminalisten gemachten Historikern gelöst, – voilà der Stoff, aus dem die Bestseller-Krimis der Fred Vargas gemacht sind. Die Autorin ist hauptberuflich Archäologin. Sie lebt mit ihrem Sohn in Paris und schreibt ihre Krimis fast ausnahmslos in den Ferien.
Im untröstlichen Witwer von Montparnasse wurde Clément, ein einfältiger, junger Mann benutzt, um in seinem Namen zwei bestialische Frauenmorde zu begehen. Clément ist der Ziehsohn der Hure Marthe. Diese wendet sich an ihren Freund Louis Kehrweiler, den ?Deutschen? und Ex-Inspektor beim Pariser Innenministerium. Ziemlich schnell ist auch er von der Unschuld des Kretin überzeugt. Doch die Polizei und ganz Paris glaubt, in Clément den Scherenmörder zu finden. Ein Phantombild in den Zeitungen soll ihn stellen helfen. Hier hilft nur eines: Man muss den jungen Mann verstecken. Clément wird also in die Obhut der drei Evangelisten gegeben. Diese drei Jungakademiker zählen zum festen Inventar der Vargas-Krimis. Es sind arbeitslose Akademiker, die sich mit diversen Jobs über Wasser halten, und sich die vier Etagen des alten Hauses mit Marcs Patenonkel, einem zwielichtigen, ehemaligen Bullen, teilen. Bei ihren Recherchen stoßen Kehlweiler und die Evangelisten recht schnell auf eine ominöse Vergewaltigung und alte, ungeklärte Morde. Es ist ein Gedicht Nervals, das die entscheidende Wende in den geheimen Ermittlungen bringt: Marc kann beweisen, dass die Tatorte in dem Gedicht vorgegeben sind. Er kann einen weiteren Mord in letzter Sekunde verhindern und den Mörder stellen.
Unter der Regie von Ulrich Lampen entstand ein Hörspiel, das fast schon minimalistisch die ganz eigene Atmosphäre des Krimis umsetzt. Klare, schnörkellose Dialoge, eine geheimnisvolle Stimme (Sophie von Kessel), die durch das Geschehen führt, ein melancholisches Akkordeon und Charakterstimmen wie Felix von Manteuffel (Louis Kehlweiler) und Gisela Trowe (Marthe) inszenieren die magische Welt der Fred Vargas. Brillant: Jens Wawrczeck, der den Kretin Clément spricht. Hörspiel, Spieldauer: ca. 54 Minuten, 1 CD. Mit Booklet. — culture.text
Paperback, AtV TB 1511, 278 pages
Published June 1st 1999 by Aufbau Taschenbuch Verlag (first published 1997)
Original Title Sans feu ni lieu
ISBN 3746615119 (ISBN13: 9783746615110)
Edition Language German
- Vorlage: Der untröstliche Witwer von Montparnasse (Kriminalroman, französisch)
- Übersetzung: Tobias Scheffel
- Bearbeitung (Wort): Andrea Otte
- Komposition: Michael Riessler
- Technische Realisierung: Dietmar Rözel, Bettina Krol, Sonja Röder
- Regieassistenz: Benno Schurr
- Regie: Ulrich Lampen
Mathias, Marc und Lucien, die drei „Evangelisten“ aus der „Schönen Diva von Saint-Jacques“, die der Zufall zu Kriminalisten gemacht hat, haben einige Monate später ihren nächsten Fall am Hals. Ihr Freund Louis Kehrweiler, Ex-Inspektor beim Pariser Innenministerium, der mit seinen alten Visitenkarten noch immer heimlich recherchiert, versteckt einen mutmaßlichen Frauenmörder in ihrem Haus. Was zunächst reine Gefälligkeit gegenüber der netten alten Hure Marthe war, die nicht an die Schuld des jungen Clement glaubt, wird ein Wettlauf mit der Zeit. Denn schon am nächsten Morgen steht das Phantombild des Mörders in allen Zeitungen …“Ihre Figuren sind Zweifler, nie Eroberer. Ihre einzige Waffe ist ihr Humor, der aus den geschliffenen Dialogen sprüht.“ (Liberation)
Fred Vargas, geboren 1957 in Paris, arbeitet als Archäologin in einem Forschungsinstitut und schreibt fast ausschließlich in den Ferien. Der SWR wird auch den Roman „Es geht noch ein Zug nach dem Gare du Nord“ adaptieren.
Sprecher/Sprecherin | | Rolle/Funktion |
---|
Sophie von Kessel | | Erzählerin |
Felix von Manteuffel | | Louis |
Matthias Matschke | | Marc Vondoosler |
Jens Wawrczeck | | Clement |
Matthias Habich | | Armand Vandoolser |
Gisela Trowe | | Marthe Gardel |
Daniel Morgenroth | | Lucien Devernois |
Heinrich Giskes | | Loisel |
Bodo Primus | | Paul Merlin |
Nicole Boguth | | |
Wolfgang Höper | | |
Karl Rudolf Menke | | |
Charles Wirths | | |
Helmut Wöstmann | | |
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