Ein Mann – er ist Schriftsteller von Beruf, nachdenklich und ein wenig konfliktscheu – will die USA bereisen. Zunächst nach New York City, dann weiter Richtung Maine. An seiner Seite eine meinungsstarke Osteuropäerin, die seit dreißig Jahren im Fränkischen zu Hause ist: seine Mutter.
Von Beginn an liegt ein Schatten auf der Unternehmung: Donald Trump ist seit kurzem Präsident der angeschlagenen Nation, und Celina hat ihrem Sohn kurz vor der Abreise eröffnet, dass sie, anstatt die zweite Reisewoche bei einem Jugendfreund in Texas zu verbringen, die ganze Zeit mit ihm zusammenbleiben wird. Dann hat sie auch noch einen Unfall. Mit gebrochener Nase und zwei blauschwarzen Veilchen zieht sie überall die Aufmerksamkeit wohlmeinender Fremder auf sich.
Der leise Ärger des Sohnes wird zunächst von Sorge überlagert. Auf der Autoreise an die Küste Neuenglands aber beginnt ein Konflikt aufzubrechen, der viel darüber verrät, wie Männer mit Frauen, wie Mütter mit Söhnen sprechen, ein Konflikt, der nicht nur das Leben der beiden und ihr Verhältnis zueinander prägt. Davon erzählt Matthias Nawrat in sehr komischen, fein austarierten Szenen. Immer im Hintergrund: America the beautiful, der derangierte Sehnsuchtsort.
224 pages
Published 2021 by Rowohlt
ISBN13 9783498002312
Edition Language German
literaturkritik.de: Zwischenfälle on the road. Matthias Nawrats „Reise nach Maine“ bietet eine unterhaltsame Reiselektüre Von Johann Holzner Erschienen am: 09.08.2021
SZ: Du drehst dich im Kreis. Mutter und Sohn machen einen Roadtrip an der amerikanischen Ostküste. Matthias Nawrats Roman über eine Reise, die eigentlich ein Liebesbeweis werden sollte. Von Jutta Person 26. Oktober 2021, 14:40 Uhr
WDR: Unfreiwillige Konfrontation mit der Familiengeschichte. Mit der eigenen Mutter in Urlaub zu fahren wird für den Ich-Erzähler zur Herausforderung. Nicht nur wegen der Sommerhitze. Der Autor Matthias Nawrat erzählt von einer erkenntnisreichen Reise, die Verschüttetes zu Tage bringt. 26.07.2021. 03:52 Min.
DLF-Kultur: Der Extremismus einer Mutter. Ein US-Roadtrip mit einer vernachlässigten Mutter und einem verärgertem Sohn. In „Reise nach Maine“ ergründet der Autor Matthias Nawrat die Beziehung zwischen den beiden. Er stellt sich die Frage: Wie lassen sich alte Rollen und Rituale aufbrechen? Matthias Nawrat im Gespräch mit Frank Meyer · 03.08.2021
ZEIT: Mutter nervt. In seinem Buch „Reise nach Maine“ konterkariert Matthias Nawrat eine US-amerikanische Sehnsuchtslandschaft mit den Verstrickungen in die Familiengeschichte. Eine Rezension von Christoph Schröder 9. August 2021, 15:23 Uhr
FAZ: New York ist riesig, sagte meine Mutter. Familienaufstellung: Matthias Nawrat schildert in seinem Roman „Reise nach Maine“ ein kleines Unglück, das einen großen Konflikt offenbart. So wird die Reise zu einer Lockerungsübung. Von Jan Wiele – Aktualisiert am 29.10.2021-22:22
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