Hannah Arendts politische Theorie kritisiert die Reduktion tätigen Lebens auf Arbeit und Konsum und insistiert auf dem Freihalten und der Erweiterung der Öffentlichkeit.
Was tun wir eigentlich, wenn wir tätig sind? Wie kommt es, dass Arbeit – in der Antike noch verachtet und bevorzugt Sklaven überlassen – in unserer modernen Gesellschaft zur höchsten Tätigkeit aufsteigen konnte? Das sind die Fragen, die im Mittelpunkt von Hannah Arendts 1958 erschienenem Buch Vita activaoder Vom tätigen Leben stehen. Arendt kritisiert die neuzeitliche Tendenz, Arbeit zu verherrlichen, politisches Handeln dagegen als sinnlos und überflüssig zu betrachten. Die Konsequenz einer solchen Haltung ist, dass der Mensch nicht mehr in seiner Welt beheimatet ist, der technischen Entwicklung nicht folgen kann und sich willenlos in den ewigen Kreislauf von Arbeiten und Konsumieren einfügt. Doch Arendt zeichnet die Situation nicht als ausweglos. Im gemeinsamen, öffentlichen Handeln erkennt sie die Chance des Menschen, seine Entfremdung von der Welt zu überwinden. Statt sich in private Hobbys oder Konsum zu flüchten, müsse er politisch aktiv werden und immer wieder einen Neuanfang setzen. Mitunter wirkt das Buch wie elitäre Kulturkritik. Doch Arendts scharfe Analyse der „Jobholdergesellschaft“, in der das Individuum funktionieren muss, um sich zu erhalten, ist bis heute hochaktuell.
Paperback, 484 pages Published 2007 by Piper Verlag (first published 1958) Original Title The Human Condition ISBN 3492236235 (ISBN13: 9783492236232) Edition Language German
„Je me sens coupable, dit-il. Je me suis reposé bêtement sur les bons sentiments que cette fille me porte, mais ce n’est pas d’une moche petite tentative de séduction qu’il s’agissait.
Nous voulions bâtir un vrai trio, une vie à trois bien équilibrée ou personne ne se serait sacrifié : c’était peut-être une gageure, mais au moins ça méritait d’être essayé !
Tandis que si Xavière se conduit comme une petite garce jalouse, si tu es une pauvre victime pendant que je m’amuse à faire le joli coeur, notre histoire devient ignoble.“
Mass Market Paperback, Collection Folio n° 768 , 512 pages Published May 9th 1972 by Gallimard (first published 1943) Original Title L’Invitée ISBN 2070367681 (ISBN13: 9782070367689) Edition Language French
Simone de Beauvoirs Buch über das Alter ragt durch die einzigartige Fülle des ausgebreiteten Materials wie durch die Vielfalt neuer Einsichten und Perspektiven unter allen wissenschaftlichen und philosophischen Abhandlungen dieses Themas hinaus.
Die beharrliche Leidenschaft der Autorin von „Das andere Geschlecht“, die Besessenheit, mit der sie biologische und kunsthistorische Fakten aufspürt und gesellschaftliche Zusammenhänge aufdeckt, ihr Sinn für das bezeichnende biographische Beispiel, für den Stellenwert historischer Vorgänge und gegenwärtiger Entwicklungen, machen dieses Buch zu einer faszinierenden Lektüre.
„Ein einzigartiges Dokument. Die Fähigkeit der Autorin zum Staunen ist mit einer immensen Detailkenntnis verbunden. Ein schockierendes Werk, das sich mit nichts vergleichen läßt“ („L’Express“)
Paperback Published October 10th 1977 by Rowohlt Taschenbuch (first published January 28th 1970) Original Title La Vieillesse ISBN 3499227495 (ISBN13: 9783499227493) Edition Language German
Anjuta Aigner-Dünnwald (Translator) Ruth Henry (Translator)
Die Demokratie steckt in der schwersten Krise ihrer Geschichte. Menschen sehnen sich seit jeher nach Lichtgestalten. Passt das heute noch in unser aufgeklärtes Weltbild? Ja, sagt Dieter Thomä. Er wendet sich gegen diejenigen, die sich in einer postheroischen Gesellschaft einrichten, und zeigt, wie leblos eine Demokratie ist, in der alle gleich sind. Thomä erklärt, warum heute Menschen gefragt sind, die über sich hinauswachsen und andere motivieren, es ihnen gleich zu tun.
Die Demokratie tut gut daran, das Heldentum nicht denen zu überlassen, die autoritär oder fundamentalistisch denken. Denn sie wird nicht nur von Institutionen zusammengehalten, sondern auch von Individuen, die sich für eine Sache einsetzen, die größer ist als sie selbst. Sie machen aus der Kampfeslust eine Tugend und wagen neue Wege. In der Suche nach den richtigen Helden – und im Streit um sie – schärft eine demokratische Gesellschaft ihr Profil. Gerade in Zeiten, in denen sie unter Druck steht, ist dies unverzichtbar.
Hardcover, 272 pages Published October 25th 2019 by Ullstein Hardcover ISBN13 9783550200335
DLF: „Warum Demokratien Helden brauchen“. Die Demokratie kommt ohne Helden aus, so die Auffassung im sogenannten postheroischen Zeitalter. Der Philosoph Dieter Thomä will dieses Denken revidieren: Die Demokratie brauche dringend entschlossene Verteidiger. Sein neues Buch ist ein „Plädoyer für einen zeitgemäßen Heroismus“. Von Änne Seidel 11.11.2019
ZEIT: Blasse Helden. Der Philosoph Dieter Thomä huldigt dem unspektakulären, aber couragierten Demokraten in Zeiten der Demokratiekrise. Eine Rezension von Jens Hacke DIE ZEIT Nr. 44/2019, 24. Oktober 2019
Wie macht man Philosophie aus Aprikosencocktails? Für Sartre kein Problem: Er machte Philosophie aus einem Schwindelgefühl, aus Voyeurismus, Scham, Sadismus, Revolution, Musik und Sex.
Sarah Bakewell erzählt mit wunderbarer Leichtigkeit, wie der Existenzialismus zum Lebensgefühl einer Generation wurde, die sich nach radikaler Freiheit und authentischer Existenz sehnte.
Paris 1932, im Café Bec-de-Gaz sagt Raymond Aron zu seinem Freund Sartre: „Siehst du, mon petit camarade, wenn du Phänomenologe bist, kannst du über diesen Cocktail sprechen, und das ist dann Philosophie!“ Der einfache Satz war die Geburtsstunde einer neuen Bewegung, die sich in Jazz-Clubs und Cafés verbreitete. Sie inspirierte Musiker und Schriftsteller, erregte Abscheu im Bürgertum und befruchtete Feminismus, Antikolonialismus und 68er-Revolte.
Sarah Bakewell erzählt in diesem Buch erstmals die Geschichte der Existenzialisten. Im Mittelpunkt stehen die Antipoden Heidegger und Sartre, der eine in seiner Hütte im Schwarzwald dem Sein nachsinnend, der andere in Pariser Cafés wie besessen schreibend. Aber es geht auch um Edmund Husserl und Maurice Merleau-Ponty, Simone de Beauvoir, Albert Camus, Iris Murdoch und viele andere. Am Ende sterben die Protagonisten und verlassen das Café.
Doch Sarah Bakewells meisterhafte Kollektivbiographie lässt sie wieder lebendig werden und uns teilhaben an ihren Gesprächen über das Sein, die Freiheit und Aprikosencocktails. Santé!
Rita Seuß (Translator) Kindle Edition, 448 pages Published July 18th 2016 by C.H.Beck (first published March 3rd 2016) Original Title At the Existentialist Café: Freedom, Being, and Apricot Cocktails ISBN 0701186585 (ISBN13: 9780701186586) Edition Language English
ZEIT: Genug dekonstruiert! Es geht wieder um das Leben, wie es ist: Sarah Bakewell führt eloquent durch „Das Café der Existenzialisten“. Von Iris Radisch 12. Januar 2017, 3:49 Uhr Editiert am 15. Januar 2017, 8:37 Uhr DIE ZEIT Nr. 1/2017, 29. Dezember 2016
literaturkritik: Bewohnte Philosophie. Sarah Bakewell lädt in „Das Café der Existenzialisten“ ein Von Oliver Pfohlmann Erschienen am: 16.02.2017
Aus den Reflexionen über eine Theorie des Guten gewinnt die Autorin die theoretischen Ressourcen für eine Reformulierung des politischen Liberalismus, die bislang vernachlässigten Problemen wie internationaler Gerechtigkeit und Geschlechtergerechtigkeit Rechnung trägt.
In ihrer Ethik des Guten unternimmt Martha C. Nussbaum eine Neudefinition des Begriffs des Wohlergehens und formuliert mit ihrer Theorie des guten Lebens eine Alternative zu den anthropologisch ausgedünnten deontologischen Moralansätzen.
Paperback, edition suhrkamp Published December 18th 1998 Original Title Gerechtigkeit oder Das gute Leben ISBN 3518117394 (ISBN13: 9783518117392) Edition Language German
Cicero war 62, als er die kleine Schrift über das Alter verfasste.
Darin unterhält sich der 84jährige Cato mit Scipio Africanus und Laelius darüber, ob das Alter zu beklagen sei. In der Erörterung mischen sich Persönliches und Grundsätzliches, Biographisches und Historisches, Römisches und Griechisches, Politisches und Philosophisches in glücklicher Weise.
Der Dialog, der zu Ciceros besten Werken zählt, bietet noch heute eine bedenkenswerte Orientierungshilfe bei der Suche nach einem sinnerfüllten Leben.
Harald Merklin (Herausgeber und Übersetzer)
Paperback, 141 pages Published May 6th 2017 by Reclam (first published -44) Original Title Cato Maior de Senectute ISBN 3150008034 (ISBN13: 9783150008034) Edition Language Latin / Deutsch URL reclam.de/
Inhalt
Der Aufhänger des Gesprächs besteht darin, dass Laelius und Scipio sich darüber wundern, wie klag- und schmerzlos Cato sein hohes Alter zu ertragen scheint, während die meisten seiner Altersgenossen dazu neigen, sich über den Verfall ihres Körpers und ihres Ansehens zu beklagen.
Die Vorwürfe gegen das Alter seien vier (quattuor reperio causas, cur senectus misera videatur § 5, 15).
Es halte von Taten ab (unam quod avocet a rebus gerendis)
Es mache den Körper schwach (alteram quod corpus faciat infirmius)
Es beraube einen beinahe aller Genüsse (tertiam quod privet omnibus fere voluptatibus)
Es sei nicht weit vom Tod entfernt (quartam quod haud procol absit a morte).
Das Alter hält von Taten ab
Die Taten des Alters zeichnen sich nicht durch Kraft, Behändigkeit oder Schnelligkeit (non viribus aut velocitate aut celeritate), sondern durch Voraussicht, Autorität und Entschlusskraft (consilio auctoritate sententia) aus. Cicero zieht zum Vergleich die Tätigkeit eines Steuermanns heran, der nicht auf die Masten steigt oder durch das Schiff läuft, sondern ruhig auf dem Hinterdeck sitzt und dabei aber Wichtigeres vollbringt als alle anderen (§§ 7–8).
Das Alter schwächt den Körper
Nicht allein das Alter macht den Körper schwach. Schwachheit rührt oft von unvernünftigem Lebenswandel her. Außerdem braucht man im Alter weniger Kraft. Trotzdem gilt es, den Geist durch regelmäßige Übung (exercitationes ingeni) zu stärken und so bis zum letzten Atemzug über die Seinen zu herrschen und sich nicht der Vergänglichkeit hinzugeben (§§ 9–11).
Das Alter raubt die Genüsse und die Lust
Lust steht dem vernünftigen Lebenswandel entgegen. Folglich ist es kein Verlust, sondern geradezu ein Geschenk, hiervon befreit zu sein (O praeclarum munus aetatis, siquidem id aufert a nobis, quod est in adulescentia vitiosissimum!). Den Freuden der Lust stellt er die Freuden der geistigen Betätigung, der Pflege von Freundschaft und Gesellschaft gegenüber (§§ 12–18), auch die Beschäftigung mit der Landwirtschaft, ein Lieblingsthema Ciceros (§§ 15–16).
Das Alter ist dem Tod nahe
Die Nähe zum Tod ist nicht nur dem Alter zu eigen. Vielmehr hat der Greis schon das Alter, das der Jüngling zu erreichen hofft (ille vult diu vivere, hic diu vixit). Der Tod ist auch nicht zu fürchten, da dieser entweder die Seele vollständig auslöscht oder aber zu einem ewigen Leben (futurus aeternus) führt (§§ 19–22).
Gaius Laelius war ein Politiker der römischen Republik und Freund des Scipio Aemilianus.
Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus
Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus minor Numantinus (* 185 v. Chr.; † 129 v. Chr.), meist Scipio Aemilianus oder „der jüngere Scipio“ zur Unterscheidung vom älteren Scipio Africanus genannt, war ein römischer Feldherr und Staatsmann, der vor allem für die erfolgreiche Belagerung und anschließende Zerstörung Karthagos bekannt ist.
We all age differently, but we can learn from shared experiences and insights. The conversations, or paired essays, in Aging Thoughtfully combine a philosopher’s approach with a lawyer-economist’s.
Here are ideas about when to retire, how to refashion social security to help the elderly poor, how to learn from King Lear — who did not retire successfully — and whether to enjoy or criticize anti-aging cosmetic procedures. Some of the concerns are practical: philanthropic decisions, relations with one’s children and grandchildren, the purchase of annuities, and how to provide for care in old age. Other topics are cultural, ranging from the treatment of aging women in a Strauss opera and various popular films, to a consideration of Donald Trump’s (and other men’s) marriages to much younger women.
These engaging, thoughtful, and often humorous exchanges show how stimulating discussions about our inevitable aging can be, and offer valuable insight into how we all might age more thoughtfully, and with zest and friendship.
Wie können wir den Ursprung des Hasses erklären, der unsere Welt überzieht – von Amokläufern über den IS bis hin zu Donald Trump, von rachsüchtigem Nationalismus bis zu Rassismus und Frauenfeindlichkeit in den Sozialen Medien?
Der britisch-indische Intellektuelle Pankaj Mishra gibt in seinem neuen Buch eine überraschende Erklärung. Indem er zunächst den Blick bis hin zurück ins 18. Jahrhundert richtet, zeigt er, wie schon im Prozess der Modernisierung diejenigen, die nicht davon profitiert haben, anfällig für Demagogen waren.
Und alle anderen, die zu spät kamen, zurückgelassen oder ausgegrenzt wurden sind, immer auf erschreckend gleiche Weise reagiert haben: mit Hass auf erfundene Feinde, dem Heraufbeschwören eines imaginären Goldenen Zeitalters und der Selbstermächtigung durch spektakuläre Gewalt.
Heute wie damals treiben Massenpolitik, Technologie und das Streben nach Reichtum und Individualismus Millionen von Menschen ziellos in eine demoralisierte Welt: Entwurzelte, die von der Moderne nicht profitieren – mit denselben schrecklichen Folgen.
Eine brillante und höchst aktuelle Deutung der Gegenwart, wie sie nur ein wahrhaft »globaler Intellektueller« (SZ) vorlegen kann.»
Mit tiefem Verständnis sowohl der westlichen wie der nichtwestlichen Geschichte bekommt Pankaj Mishra, wie niemand vor ihm, das Elend im Herzen dieser gefährlichen Zeiten in den Griff. Das ist das erstaunlichste, überzeugendste und verstörendste Buch, das ich in den letzten Jahren gelesen habe.« Joe Sacco»Zwingend, tiefgründig und genau zur richtigen Zeit.« John Banville
Übersetzt von Michael Bischoff, Laura Su Bischoff Hardcover, 416 pages Published June 22nd 2017 by S. FISCHER (first published January 26th 2017) Original Title Age of Anger: A History of the Present ISBN 3103972652 (ISBN13: 9783103972658) Edition Language German
ZEIT: Pankaj Mishra: „Der Wunsch nach Zerstörung ist Teil moderner Gesellschaften“. Woher kommt die Wut auf der Welt? Der indische Schriftsteller Pankaj Mishra spricht über globalen Terrorismus, das Erbe der Aufklärung und die Verlierer der Geschichte. Interview: Kevin Neuroth 1. Juli 2017
ZEIT: Kampflinie im Herzen. Pankaj Mishra deutet die Verwerfungen des Kapitalismus aus einem Geburtsfehler der europäischen Moderne. Von Stefan Weidner. 12. Juli 2017
DLF: Ein Unbehagen an der Moderne. „Es gibt weit mehr Sehnsüchte, als sich im Zeitalter der Freiheit und des Unternehmertums legitim verwirklichen lassen“, schreibt der indische Essayist Pankaj Mishra in „Das Zeitalter des Zorns“. Sein neues Buch beschreibt das Unbehagen an der Moderne und ist eine Kritik an einem nicht zur Selbstreflexion fähigen Liberalismus. Von Ulrich Rüdenauer 19.07.2017
ZEIT: Zeitalter des Zorns. Endlich einer, der sich einen Reim auf unsere Gegenwart machen kann: Eine Begegnung mit dem globalen Intellektuellen Pankaj Mishra, der wie kein Zweiter die Lebenslügen des Westens entlarvt. Von Jan Roß. 26. Dezember 2019
Sie überlebten zwei Weltkriege, erlebten den Rassismus, flohen vor dem Nationalsozialismus. Sie entgingen dem Holocaust und überlebten eine Odyssee. Adorno und Horkheimer hatten den Mut, nach dem Krieg aus dem amerikanischen Exil nach Deutschland zurückzukommen, um eine andere, humanere Gesellschaft aufzubauen.
Sie waren großbürgerlich, gebildet und elitär – allen voran ihr Papst, Theodor W. Adorno, und ihr Finanz- und Außenminister, Max Horkheimer. Stuart Jeffries entwirft eine vielschichtige Biographie der Frankfurter Schule, die sich mitten im Zeitalter der Extreme des 20. Jahrhundert ereignet. Mitreißend schildert er, wie Mitte der 20er bis Ende der 60er Jahre ihre gesellschaftlichen Utopien entstehen. Kritisch beobachtet Jeffries, wie die 68er-Bewegung aus der Frankfurter Schule hervorgeht und sich etliche 68er zur Gewalt bekennen. Ironisch hält er fest, wie auch diese Rebellion scheitert und vermerkt bitter, dass die »Schule« geschlossen wird. Und dennoch stellte die Frankfurter Schule fast alles vom Kopf auf die Füße: Entschieden wehrten sie sich gegen die Seilschaften alter Nazis und äußerten sich über Jahrzehnte hinweg unmissverständlich gegen Populismus, rechte Ideologie, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Kapitalismus, Beherrschung von Natur und Mensch. Die deutsche Gesellschaft ist seither eine ganz andere: freier, offener, (selbst-)kritischer.
»Eine fesselnde Geschichte des Lebens und der wichtigsten Ideen der führenden Denker der Frankfurter Schule.« New York Review of Books
»Eine leicht zugängliche, unterhaltsame Geschichte von einer der beeindruckenderen intellektuellen Bewegungen des 20. Jahrhunderts.« Owen Hatherley, The Guardian
Susanne Held (Translator) Hardcover, 509 pages Published October 13th 2019 by Klett-Cotta (first published 2016) Original Title Grand Hotel Abyss: The Lives of the Frankfurt School ISBN 3608964312 (ISBN13: 9783608964318) Edition Language German
ZEIT: Wenn Söhne rebellieren. Über den Atlantik und zurück: Stuart Jeffries schildert die Geschichte der Frankfurter Schule als global einflussreichen Aufbruch junger jüdischer Intellektueller. Eine Rezension von Alexander Cammann. 21. November 2019
DLF: Stuart Jeffries: „Grand Hotel Abgrund“Als Adorno in New York keine Freunde fand. Von Marko Martin Beitrag vom 07.10.2019
SZ: Gesellschaftstheorie:Denken für die Menschheit. Von Horkheimer bis Habermas: Der britische Publizist Stuart Jeffries führt durch die Geschichte der Frankfurter Schule, die einer ihrer Kritiker als „Grand Hotel Abgrund“ ironisierte. Von Johan Schloemann 4. Oktober 2019, 17:34 Uhr
ZEIT: Dies sonderbare Gespinst aus Raum und Zeit. Dem faszinierenden Denker Walter Benjamin ist eine monumentale Biografie gewidmet. Und die ersten Bände einer neuen, ehrgeizigen Werkausgabe liegen bereits vor. Von Alexander Cammann. 22. April 2010 Quelle: DIE ZEIT, 22.04.2010 Nr. 17
ZEIT: „Er wusste schon, wer er war“. Vor 50 Jahren starb Theodor W. Adorno. Seine geschwisterliche Freundin Lotte Tobisch erinnert sich an den Großintellektuellen. Interview: Thomas Mießgang. 7. August 2019, 16:50 Uhr Editiert am 9. August 2019, 18:14 Uhr ZEIT Österreich Nr. 33/2019, 8. August 2019
Was haben das Verschwinden von Apfelsorten, das Auftreten von Politikern in Talkshows, religiöser Fundamentalismus und der Kunst- und Musikmarkt miteinander gemeinsam? Überall wird Vielfalt reduziert, Unerwartetes und Unangepasstes zurückgedrängt. An die Stelle des eigentümlichen Inhalts rückt vermeintliche Authentizität: Nicht mehr das „was“ zählt, sondern nur noch das „wie“. Thomas Bauer zeigt die Konsequenzen auf, sollten wir diesen fatalen Weg des Verlustes von Vielfalt weiter beschreiten.
Ein Mann, der zum Mörder wird, weil ihn die Sonne blendet – bis heute ist Der Fremdeeine der berühmtesten literarischen Figuren der Welt.
Albert Camus, sein Schöpfer, ist der Philosoph des Absurden, in das der Mensch hineingestellt ist, der Denker der Revolte, die den Menschen ausmacht – und immer der Anwalt der Einfachheit, die dem Algerienfranzosen das Grundgegebene unter der Sonne und zugleich das am stärksten Gefährdete war.
«Aktueller denn je», lautet der Befund von Iris Radisch, einer der führenden deutschsprachigen Literaturkritikerinnen, die uns aus Anlass seines 100. Geburtstages auf eine faszinierende Reise mitnimmt: von Belcourt, dem ärmlichen Viertel Algiers, in dem Camus mit einer stummen Mutter aufwächst, in das graue Paris, das unter deutscher Besatzung die Moral der jungen Existenzialisten herausfordert.
Vom konkurrierenden Großbürger Sartre als «algerischer Gassenjunge» abgetan, ist Camus, der erklärte Antifaschist, Antikommunist und Europäer, selbst ein Fremder – und hellsichtiger als alle.
Emphatisch vermittelt uns Iris Radisch diesen von karger mittelmeerischer Landschaft geprägten Mann in allen seinen Lebenskämpfen, als Liebhaber der Frauen und eines Denkens, das sich engagiert.
Hardcover, 352 pages Published September 20th 2013 by Rowohlt Original Title Camus: Das Ideal der Einfachheit. Eine Biographie ISBN13 9783498057893 Edition Language German
FAZ: Drei Camus-Biographien : Das Ende kam, als endlich alles hätte beginnen können Von Jochen Schimmang Aktualisiert am 01.11.2013
Die Essays von Lukas Bärfuss sind ein Ereignis. Scharf beobachtet, scharf gedacht, scharf formuliert.
Ob er über große geschichtliche und politische Themen nachdenkt oder über ganz konkrete Fragen einfacher Leute – Lukas Bärfuss ist ein Autor und Denker von europäischem Format. Er schafft es, auch komplizierte Sachverhalte so zu erzählen, dass man seine scharfsinnigen Argumentationen nachvollziehen kann, dass man sich eingeladen fühlt, an seinen Gedankengängen teilzunehmen. Mit Überraschung, Staunen und immer mit Genuss und Gewinn. Sei es, wenn er über die Schweiz spricht oder über Erfahrungen in Afrika und Südamerika, ob er über Autoren von Goethe, Nietzsche und Tolstoi bis Nicolas Born nachdenkt oder über Ovid, Stendhal und Sakurai, immer erfährt man Erhellendes. Bärfuss schreibt über Religion und Glauben, über die Moral im Journalismus und über das Leben eines Vertreters für Geräteentkalker. Es zeigt sich, dass es keine kleinen oder großen Fragen gibt, stets ruft der Autor die großen Zusammenhänge und ethischen Dimensionen auf, macht sie sinnfällig sichtbar. Er hütet sich vor vorschnellen Antworten, und zuweilen ist die präzise Beschreibung eines Dilemmas gerade das Leistbare, das weiterbringt. Freude und Notwendigkeit können ganz nah beieinander liegen, oder auch himmelweit voneinander entfernt.
Hardcover, 286 pages Published 2018 by Wallstein Verlag ISBN13 9783835332416 Edition Language German
DF: Unbequeme Thesen eines politischen Kopfs. Lukas Bärfuss ist nicht nur Romanautor, sondern auch ein brillanter Essayist. Im seinem neuen Essayband sucht der Schweizer den Krieg in der Liebe und die Liebe im Krieg und erklärt, dass liberale Kräfte in Deutschland einer schwerwiegenden Illusion aufsitzen. Von Angela Gutzeit 18.04.2018
ZEIT: Krieg und Liebe in Kigali. Der Schweizer Lucas Bärfuss betreibt in seinem Roman »Hundert Tage« Politik- und Nestbeschmutzung Von Verena Auffermann 13. März 2008
„An engrossing tale that provides plenty of food for thought“ (People, Best New Books pick), this playful, wise, and profoundly moving second novel from the internationally bestselling author of How Proust Can Change Your Life tracks the beautifully complicated arc of a romantic partnership.
The long-awaited and beguiling second novel from Alain de Botton that tracks the beautifully complicated arc of a romantic partnership, from the internationally bestselling author of How Proust Can Change Your Life. De Botton’s essay „Why You Will Marry the Wrong Person“ (The New York Times, May 28, 2016), which draws from The Course of Love, was the #1 most emailed article for days.
We all know the headiness and excitement of the early days of love. But what comes after? In Edinburgh, a couple, Rabih and Kirsten, fall in love. They get married, they have children—but no long-term relationship is as simple as „happily ever after.“ The Course of Love is a novel that explores what happens after the birth of love, what it takes to maintain love, and what happens to our original ideals under the pressures of an average existence. You experience, along with Rabih and Kirsten, the first flush of infatuation, the effortlessness of falling into romantic love, and the course of life thereafter. Interwoven with their story and its challenges is an overlay of philosophy—an annotation and a guide to what we are reading.
This is a Romantic novel in the true sense, one interested in exploring how love can survive and thrive in the long term. The result is a sensory experience—fictional, philosophical, psychological—that urges us to identify deeply with these characters and to reflect on his and her own experiences in love. Fresh, visceral, and utterly compelling, The Course of Love is a provocative and life-affirming novel for everyone who believes in love.
Hardcover, 240 pages Published April 28th 2016 by Hamish Hamilton (first published March 2016) Original Title The Course of Love ISBN 0241145473 (ISBN13: 9780241145470) Edition Language English
FAZ: Fragmente einer Sprache der Paartherapie. In seinem Roman „Der Lauf der Liebe“ singt Alain de Botton ein psychorationales Hoch auf die Otto-Normal-Ehe. Man will sofort Ehebruch begehen. Von Oliver Jungen Vom 12.11.2016
SZ: Der Philosoph Alain de Botton:“Wahre Liebe besteht vor allem aus Vergeben“ Von Thorsten Schmitz vom 22. August 201. „Ein bisschen mehr Skeptizismus gegenüber Gefühlen wäre hilfreich“, sagt Alain de Botton. Warum trennen sich Paare heute so schnell? Und was ist das Geheimnis wahrer Liebe? Der Philosoph Alain de Botton hat verstörende Antworten.
literaturkritik.de: Der aufgeklärte romantische Pessimismus. In Alain de Bottons „Der Lauf der Liebe“ ist die Liebe ein hoffnungsvolles Glücksspiel. Von Thorsten Schulte
Sicher mit einem Augenzwinkern sieht Alain de Botton eine zumindest zeitweise „Lösung“ darin, Kinder zu bekommen. Verantwortung für ein neues Leben zu übernehmen und Eltern zu werden, sollte niemals als Bindemittel für eine zerrüttete Beziehung genutzt werden. Aber der Autor bezeichnet sie als Möglichkeit zu lernen, „dass Liebe in ihrer reinsten Form gewissermaßen ein Dienst ist“ – Liebe als stetiges Bemühen und als Mitgefühl für Schwächere.
Da eine Lehre des Buches ist, dass praktisch keine Beziehung in der modernen Welt, in der die alten Gründe für eine Ehe (Besitzstandsicherung, moralische und religiöse Verpflichtung) keine Rolle mehr spielen und romantische Gründe nur über eine gewisse Zeit tragen, dauerhaft halten kann, ist diese Option, Kinder zu bekommen und sich nicht nur auf das eigene Versagen zu konzentrieren, ein erschreckend verantwortungsloser Ausweg.
Rabih fasst das Dilemma zusammen: „Eine Liebesehe und Kinder sind das Ende erotischer Spontaneität; und eine Affäre ist das Ende einer Ehe.“ Er nimmt sich vor, aus Verantwortung für andere für seine Kinder durchzuhalten. Dies kann als aufgeklärter romantischer Pessimismus bezeichnet werden.
Der Leser soll sich mit dem Partner arrangieren.
Es könne immer nur „eine hinreichend gute Ehe geben“. Menschen seien zu vielseitig und zu einzigartig: „Zwei Menschen können unmöglich auf Dauer übereinstimmen“. Die Liebe ist somit ein hoffnungsvolles Glücksspiel, aber nur wenige gehen wirklich mit einem Gewinn aus der Spielbank nach Hause. Mit dieser Absage an die Vorstellung einer lebenslangen leidenschaftlichen Liebe lässt der Autor seine Leser alleine.
Wir alle wollen in Würde sterben, aber sollten wir nicht erst einmal in Würde leben?
Würde ist ein großer Begriff. Gleich in Artikel 1 des Grundgesetzes heißt es: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Doch was genau ist Würde? Was bedeutet es, wenn uns unsere Würde genommen wird, weil wir etwa in der digitalen Welt nur noch als Datensatz zählen oder im Netz geschmäht werden? Wenn wir uns selbst würdelos verhalten oder andere entwürdigen? Der Hirnforscher Gerald Hüther zeigt in seinem neuen Buch, dass Würde nicht allein ein ethisch-philosophisch begründetes Menschenrecht ist, sondern ein neurobiologisch fundierter innerer Kompass, der uns in die Lage versetzt, uns in der Vielfalt der äußeren Anforderungen und Zwänge in der hochkomplexen Welt nicht zu verlieren. Umso wichtiger ist es, dass wir lernen, die Wahrnehmung der eigenen Würde zu stärken. Denn: Wer sich seiner Würde bewusst ist, ist nicht verführbar.
Uli Hauser (Contributor)
https://www.gerald-huether.de/ Hardcover, 192 pages Published March 5th 2018 by Albrecht Knaus Verlag ISBN13 9783813507836 Edition Language German
ZEIT: Die Stunde der Propheten Bestsellerautoren verkünden die Schulrevolution, allen voran der „Hirnforscher“ Gerald Hüther. Mit Wissenschaft hat das alles nicht viel zu tun. Von Martin Spiewak
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